Wie man im Artikel zum letzten Spieltag erfahren konnte, musste Andreas sein erstes Einzel aufgrund eines Wadenkrampfs im dritten Satz aufgeben. Das dieses Spiel TTR-relevant an den Gegner gehen würde, war jedem – zumindest vom Gefühl her – klar. Aber wie sieht es denn mit der zweiten Begegnung aus, zu der Andreas nicht antreten konnte? Das dieses Spiel selbst an die gegnerische Mannschaft gehen würde ist klar. Aber ist dieses Spiel auch TTR-relevant?
Mangels Kenntnis der genauen Statuten wurde das Spiel mit 0:11, 0:11 und 0:11 erfasst.
Die Redaktion hat recherchiert und dazu direkt an der Quelle, nämlich beim BTTV, angefragt.
Ja, es ist aus Sicht von Andreas leider so, dass dieses aufgegebene Spiel TTR-relevant ist und so gewertet wird, als ob Andreas gespielt hätte. In einem netten Gespräch wurde natürlich auch erörtert, warum es für eine solche Verfahrensweise gute Gründe gibt. So soll z.B. vermieden werden, dass ein Spieler aufgestellt wird, um die Mannschaft voll antreten zu lassen, um dann kurz vor dem betreffenden Einzel ohne Konsequenzen „aufzugeben“. Wer alles genau nachlesen will, muss einen Blick in die sog. Wettspielordnung werfen, wo das Ganze im Abschnitt E geregelt ist.
Bis dahin wird der ein oder andere sagen: Ja klar, haben wir schon immer so gemacht/gewusst. Aber jetzt kommt der Teil, den die Redaktion sehr interessant findet. Wusstet Ihr, dass man die Aufstellung der Doppel zeitlich getrennt von der Aufstellung der Einzel vornehmen kann? Wusstet Ihr, das man erst die Doppel aufstellen kann, dann diese spielt, um dann erst die Einzel aufzustellen? Für was sollte das gut sein? Jetzt kommen wir zum Punkt: Sollte sich einer der Spieler im Doppel so verletzen, dass er nicht mehr mitspielen kann, dann kann danach eine Aufstellung ohne ihn gemacht werden. Also entweder mit einem fünften Ersatzspieler (z.B. wenn spielberechtigte Mannschaftskameraden eh in der Halle sind, um zu trainieren) oder eben nur zu dritt. Im letzten Fall gehen die Einzel auch an die gegnerische Mannschaft, aber der Verletzte muss neben der Schmerzen nicht auch noch die Pein des TTR-Punkteverlusts ertragen (was ja für den ein oder anderen schmerzhafter als die körperliche Verletzung sein kann). Und diese Regelung ist zulässig und legitim und nicht abhängig vom Wohl des Gegners. Dazu muss im digitalen Erfassungsbogen einfach eine Änderung (mit Pin) vorgenommen werden.
Ob dieser Grenzfall je mal zur Anwendung kommen wird, ist dahingestellt. Aber interessant ist er in jedem Fall.
Die Redaktion würde es interessieren, ob irgendeiner der altgedienten TT-Spieler von dieser Regelung wusste.